Karl Wienand

deutscher Politiker und Unternehmensberater; SPD (Austritt 2002); fr. Parlamentar. Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion; fr. stellv. Vors. des Verteidigungsausschusses; 1996 wegen Spionage für die DDR verurteilt; war auch in den Kölner Müllkorruptionsskandal verwickelt

* 15. Dezember 1926 Lindenpütz/Sieg

† 10. Oktober 2011 Trier

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 04/2012

vom 24. Januar 2012 (gi)

Herkunft

Karl Wienand, ev., wurde 1926 in dem Dorf Lindenpütz bei Rosbach/Sieg als Sohn eines Bauarbeiters geboren. Der Vater, zunächst linker Sozialdemokrat und später Kommunist, trat in den Dörfern seiner Heimat oft gegen den Nationalsozialisten Robert Ley auf; 1933 kam er in Schutzhaft und wurde danach noch mehrfach inhaftiert. Er starb zu Kriegsanfang. Die Mutter brachte die Familie in der Folge als Putzfrau durch.

Ausbildung

Nach dem Besuch der Volksschule wurde W. 1941 wegen seiner Begabung auf die Lehrerbildungsanstalten in Bad Godesberg und Xanten geschickt. 1943 wurde er zum Kriegsdienst einberufen und machte den Krieg an der Italienfront und in Russland mit. Schwerverwundet (Verlust eines Beins, Kopfschuss und Spatenhieb in den Arm) geriet er in sowjetische Gefangenschaft, aus der ihm dann jedoch die Flucht gelang. W. war 70 % kriegsbeschädigt.

Nach dem Krieg besuchte W. von 1947 bis 1948 das Hollenberg-Gymnasium in Waldbröl, holte das Abitur nach und studierte bis 1953 ...